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Smart Home und Datenschutz: Tipps für Vermieter

Ob smarte Türschlösser, intelligente Kameras oder selbstständig fahrende Staubsaugerroboter – mehr als 40 Prozent der Deutschen nutzen bereits Smart-Home-Technologien, Tendenz steigend. 

Die intelligenten Geräte können in Gebäuden viele Prozesse vereinfachen und automatisieren. Doch je mehr Geräte miteinander vernetzt sind, desto mehr Nutzungsdaten fließen. Wie steht es dabei um den Datenschutz sensibler Informationen? Welche Risiken bestehen, wenn der Datenfluss nicht ausreichend abgesichert ist? Vermieter haben in diesem Zusammenhang besondere Verpflichtungen, um die personenbezogenen Daten ihrer Mieter zu schützen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Datenflüsse im Smart Home: per Bridge, lokal oder in der Cloud

Mehr Komfort. Mehr Sicherheit. Mehr Lebensqualität. Das ist das Ziel von Smart Home. Außerdem sind neue Technologien Teil einer zeitgemäßen und nachhaltigen Immobilienwirtschaft. Hausautomation ermöglicht die zentrale Steuerung verschiedener Geräte in einem Gebäude per Smartphone, wie Beleuchtung, Heizung, Lüftung oder Jalousien. Damit das funktioniert, werden die intelligenten Geräte auf unterschiedliche Weise miteinander vernetzt:

  • Bridge: Dieser Verteiler verbindet alle angeschlossenen Smart-Home-Geräte mit dem Internet. Die Geräte selbst kommunizieren via Bluetooth oder über einen speziellen Smart-Home-Standard untereinander und mit dem Verteiler.
  • Lokal: Alle Geräte sind in einem lokalen Netzwerk miteinander verbunden, wobei ein eigener Router benötigt wird. Eine Bedienung über die Entfernung ist in diesem Fall nicht möglich.
  • Cloud: Die Smart-Home-Geräte sind mit dem Internet verbunden, Nutzer- und Konfigurationsdaten liegen auf externen Servern. Einstellungen lassen sich nur über den Server des Anbieters ändern

Mithilfe von Smart-Home-Technologien lässt sich zum Beispiel die Beleuchtung einfach per Smartphone steuern.

Smart Home: Risiken beim Datenschutz

Wenn Hausautomation zum Einsatz kommt, gibt es einige potenzielle Risiken hinsichtlich des Datenschutzes. Hierzu gehören insbesondere das Sammeln personenbezogener Daten und die damit verbundene mangelnde Datensicherheit.

Personenbezogene Daten und individuelle Nutzerprofile

Wer Smart-Home-Geräte nutzt, produziert überwiegend personenbezogene Daten. Daraus lassen sich umfassende Nutzerprofile erstellen, die für gezielte Marketingmaßnahmen zum Einsatz kommen könnten. Außerdem ermöglichen diese Daten direkte Rückschlüsse auf ein bestimmtes Verhalten. Beispielsweise öffnen und schließen sich die Jalousien jeden Tag zu einer bestimmten Zeit, was den Aufwach- und Einschlafrhythmen der Nutzer entspricht. Potenzielle Einbrecher könnten diese Daten dann abfassen, um festzustellen, wann jemand zuhause ist.

Mangelnde Datensicherheit im WLAN und in der Cloud

Ein weiteres Risiko: Die meisten Smart-Home-Geräte sind über WLAN vernetzt. Dieses ist jedoch nicht immer ausreichend gesichert. Zu einfache Passwörter oder fehlende Sicherheitsupdates am Router können Hackern den Einstieg erleichtern. Einige Anbieter speichern zudem die Nutzerdaten auf externen Clouds. Die Verbraucher haben nicht unbedingt Einblick, wo diese Server stehen und ob sie den datenschutzrechtlichen Anforderungen in Deutschland und Europa entsprechen. Im schlimmsten Fall können Hacker die Geräte fremdsteuern und so physisch ins Gebäude eindringen, beispielsweise wenn sie die Alarmsysteme deaktivieren oder die Jalousien hochfahren.

Die Datensicherheit im Smart Home kann eingeschränkt sein, wenn die Software des WLAN-Routers nicht regelmäßig aktualisiert wird.

Angst vor Hacker-Angriffen

Deutschland legt großen Wert auf Datenschutz. Das spürt auch die Branche: Die Risiken bei der Datensicherheit bremsen den Boom von Smart-Home-Technologien. In der Bitkom-Studie „Das intelligente Zuhause: Smart Home 2021“ gaben 39 Prozent der Befragten an, dass sie Angst vor dem Missbrauch persönlicher Daten haben. 41 Prozent fürchten sich vor Hacker-Angriffen. Das Problem: Es gibt noch keine einheitlichen technischen Standards für Smart-Home-Geräte – und das erschwert den Datenschutz.

Wie Vermieter den Datenschutz für ihre Mieter gewährleisten können

Die sensiblen Daten aus dem Bereich der Hausautomation sind nicht die einzigen personenbezogenen Informationen, auf die Vermieter zugreifen können. Durch die Schufa-Auskunft, Fragebögen oder SEPA-Lastschriftmandate erhalten sie tiefgreifende Einblicke in die persönliche und wirtschaftliche Situation ihrer Mieter. Es ist daher äußerst wichtig, dass sie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten und bei ihren Mietern das Einverständnis zur Datenverarbeitung einholen.

Vermieter dürfen nur relevante Informationen abfragen und müssen sie nach Beendigung des Mietverhältnisses wieder löschen, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungsregeln dagegensprechen. Die Clarus Asset Management GmbH ist sich dieser Verpflichtungen sehr bewusst und achtet auf hohe Sicherheitsstandards.

Diese Smart-Home-Daten dürfen Vermieter nutzen

Vermieter haben die Möglichkeit, nicht-personenbezogene Daten aus dem Smart Home zu nutzen und weiterzuverarbeiten. Dazu zählen beispielsweise der Gesamtenergieverbrauch in einem Mehrparteien-Gebäude oder technische Daten, die aus mehreren Geräten zusammenfließen. Diese Informationen sind nicht vom Datenschutzrecht betroffen, da sie keine Rückschlüsse auf individuelle Verhaltensmuster zulassen.

Daten wie zum persönlichen Schlafverhalten oder zu Essgewohnheiten dürfen Vermieter nur dann wirtschaftlich nutzen, wenn ihnen die Mieter ihr ausdrückliches Einverständnis gegeben haben. Die Mieter können zudem jederzeit den Vermieter um Auskunft bitten, welche Daten zu welchem Zweck gespeichert und an wen sie weitergegeben wurden.

Tipps für guten Datenschutz im Smart Home

  • WLAN-Netz absichern: Die Software des WLAN-Routers regelmäßig aktualisieren, ein starkes Passwort verwenden und eine Firewall einrichten.
  • Smart-Home-Geräte renommierter Hersteller nutzen: Diese Anbieter achten nicht nur auf regelmäßige und automatische Sicherheitsupdates, sondern legen großen Wert auf Datenschutz und Datensicherheit, insbesondere wenn sie ihren Sitz in Deutschland haben.
  • Möglichst auf nicht-europäische Anbieter mit Cloud-Lösungen verzichten: Diese Hersteller unterliegen nicht den EU-Regeln zum Datenschutz.

Die Branche weiß um den Wunsch der Smart-Home-Nutzer nach mehr Datensicherheit und arbeitet deshalb an einem einheitlichen technologischen Standard: Matter verspricht eine zuverlässige, sichere und nahtlose Vernetzung von Geräten verschiedener Hersteller. Mehr als 400 Unternehmen weltweit, darunter viele große Namen, engagieren sich in der Connectivity Standards Alliance, die Matter entwickelt.

Smart Home: Die Zukunft der intelligenten Geräte

Smarte Geräte werden immer beliebter, schließlich hat Hausautomation viele Vorteile, sowohl für Mieter als auch Vermieter. Neben automatisierten Prozessen, die Zeit für andere Dinge freisetzen, lässt sich zum Beispiel Energie einsparen.  Auch zwei der Landmark Properties von Clarus, das Palais an der Oper in München und Opernplatz XIV in Frankfurt, sind bereits mit Smart Home-Technologien ausgestattet. Schließlich können Smart-Home-Technologien zur Wertsteigerung von Immobilien beitragen. 

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